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1. Dystopian North Sea Battle - Information and Rules

Bremerhaven – Die Stadt der Schiffe

„Bewährt die alte preußische Tüchtigkeit, zeigt euch als Christen im freundlichen Ertragen von Leiden, möge Ehre und Ruhm euren Fahnen und Waffen folgen, gebt an Manneszucht und Disziplin aller Welt ein Beispiel.“
Wilhelm II. am 27. Juli 1900 kurz nach 13 Uhr in Bremerhaven als er die zur Bekämpfung des Boxeraufstandes nach China abreisenden Truppen mit einer Ansprache verabschiedete.


Bereits vor der als „Hunnenrede“ bekannt gewordene verbale Kriegshetze des Kaisers war Bremerhaven wegen seiner strategischen Lage an der Mündung der Weser ein beliebter Hafenstandort. Nachdem zunächst die Schweden hier eine Burg errichteten, gehörte das Land den Dänen und später dem Königreich Hannover.
Den entscheidenden Schritt zur Entwicklung dieser großartigen Stadt tat der Bremer Bürgermeister Smidt: Er sicherte die Unabhängigkeit der Freien Hansestadt Bremen als Zwei-Städte-Stadt im Deutschen Bund indem er 1827 von Hannover einen Weseruferstreifen erwarb, um dort einen Überseehafen anzulegen, wodurch das heutige Bremerhaven entstand.

Die nach damaligen technischen Maßstäben äußerst aufwendigen Hafenbauarbeiten erregten auch im übrigen Deutschland Interesse, so notierte 1829 der vielseitig interessierte, damals 80-jährige Johann Wolfgang von Goethe unter Verwendung althergebrachter Ortsnamen aus der Umgebung in seinem Tagebuch: „...verschaffte mir Weser-Charten, um die mitgetheilten Nachrichten über die neuen Bauten bey Geestendorf und dem Leher Hafen besser einzusehen..." , was seinem Briefpartner und Freund Eckermann zu der Notiz veranlasste: „Ich fand Goethe umringt von Karten und Plänen in bezug auf den Bremer Hafenbau, für welches großartige Unternehmen er ein besonderes Interesse zeitigte". In einer Landgewinnungsszene im zweiten Teil des „Faust" könnte sich die Beschäftigung Goethes mit dem Hafenprojekt niederschlagen.
Seither wurden bis heute die Hafenanlagen der Stadt immer wieder erweitert. Bereits während des Aufschwungs von Welthandel und Seeschifffahrt in der Zeit bis zum Ersten Weltkrieg entwickelte sich die Stadt zu einem bedeutenden Übersee- und Fischereihafen sowie namhaften Schiffbaustandort. An der Spitze stand der Liniendienst nach New York, der vom renommierten Norddeutschen Lloyd aus Bremen (1857) mit großen Passagierlinern (durch Schnelldampfer wie die „Bremen“ und die „United States“) von Bremerhaven aus betrieben wurde. Viele Auswanderer, die in den USA ein besseres Leben erhofften, nahmen vom alten Kontinent in Bremerhaven Abschied. Das Deutsche Auswandererhaus steht heute an dem historischen Standort Neuer Hafen, der 1852 eröffnet wurde und von dem bis 1890 knapp 1,2 Millionen Menschen in die Neue Welt aufbrachen. Neben dem Neuen Hafen waren der Alte Hafen, die Kaiserhäfen und die Columbuskaje Abfahrtsorte für die insgesamt 7,2 Millionen Auswanderer, die von Bremerhaven abreisten. Bis heute ist Bremerhaven Anlaufpunkt für Kreuzfahrtschiffe. 2013 starteten rund 33.000 Passagiere von hier ihre Schiffsreise.

1885 lief der erste deutsche Fischdampfer Sagitta in Bremerhaven aus und begründete die bald führende Stellung des Fischereihafens. Im selben Jahr fuhr von Geestemünde der erste überseeische Tanksegler der Welt, die Andromeda, nach New York. Reeder Riedemann, Pionier der Tankschifffahrt, war zusammen mit der Standard Oil Company (später Esso) ein wichtiger Vertreter der Ölbranche in Deutschland. 1886 fuhr der erste Reichspostdampfer nach Ostasien.

1895 bestand die Geestemünder Hochseeflotte bereits aus 28 Schiffen. 1914 waren es 93 Fischdampfer. In den 1930er Jahren erreichte die Flotte mit 215 Schiffen und 7000 beschäftigten Menschen in 21 Hochseefischereireedereien einen vorübergehenden Höhepunkt. Bis 1960 entstand hier der größte Fischereihafen Europas. Heute ist dieses Areal zum einen mit dem Schaufenster Fischereihafen touristisch sehenswert und die beste Adresse für ein gutes Fischessen, nebenan ist die Industriefläche heute von Firmen wie Frosta, Deutsche See, Nordsee und der Windkraftindustrie besetzt.
Seine Häfen machen Bremerhaven auch heute noch zum Welthandelsplatz. Hier findet man den größten Container-Terminal und Automobilumschlagplatz in Europa. 70% des Baumwollimports, 60% des Tabaks sowie 40% des Kaffees kommen über die bremischen Häfen nach Deutschland. 2011 liefen 4307 Containerschiffe Bremerhaven an.

Die aus der 1877 gegründeten Bremer Lagerhaus Gesellschaft AG entstandene BLG Logistics Group ist heute mit 6800 Mitarbeitern der europäische Branchenführer in der Kfz-Logistik. Das Autoterminal der BLG verfügt über eine Gesamtfläche von drei Millionen Quadratmetern und hat Platz für 120.000 Fahrzeuge.
Neben den Automobilen werden rund eine Million Tonnen sogenannter High & Heavy-Güter sowie Stückgüter und Schwergüter bis 200 Tonnen Gewicht im Ro/Ro-Umschlag bewegt. Bei den „High & Heavy“-Gütern handelt es sich um Baumaschinen, landwirtschaftliche Geräte, Lkw, Zugmaschinen und auch Lokomotiven. Der ICE-Testzug für Amtrak in den USA sowie der nach China gelieferte Transrapid wurden über Bremerhaven verschifft. Eine Fahrt durch den Hafen mit dem eigenen Auto oder dem „HafenBus“ ist daher definitiv empfehlenswert.

Bremerhaven war auch immer schon ein Marinehafen. Admiral Brommys Kriegsflotte lag hier von 1849 bis 1853. Nach Ende des zweiten Weltkrieges wurde Bremerhaven zum amerikanischen Nachschubhafen für Deutschland und damit zur amerikanischen Enklave innerhalb der britischen Besatzungszone. 1945 begann die Zeit der US-Truppentransporter, die mit 95 Schiffen tausende Mal die Kaje anliefen. Unvergessen bleibt die Ankunft des „Kings“: Am 1. Oktober 1958 ging Elvis Presley in Bremerhaven an Land. Die Medien sowie einige hundert enthusiastische, vor allem weibliche Fans bereiteten dem Rockstar in Uniform einen entsprechenden Empfang. Mit dem Zug ging es aber gleich weiter in die Stammgarnison nach Friedberg in Hessen, wo Elvis als Jeepfahrer eines Spähtrupps seine restliche Dienstzeit verbrachte.
Sollte euch die Anreise per Schiff dennoch zu umständlich sein, bietet sich seit 1862 auch die Ankunft per Eisenbahn an. Was für den Hafen-Hinterland-Güterverkehr des Königreichs Hannover gedacht war, ist auch heute noch funktionsfähig.
Bremerhaven hat neben seiner Geschichte noch mehr kulturell zu bieten. Nebenbei erwähnt sei z.B. das Stadttheater an dem 1992–1996 ein gewissen Christoph Maria Herbst als Schauspieler tätig war. Es wird zudem nicht überraschen, dass das Deutsche Schiffahrtsmuseum in Bremerhaven steht. Wer seine Hochseetauglichkeit testen möchte, kann von hier aus übrigens auch mit dem Schiff nach Helgoland übersetzen. Bekannt und sehenswert ist außerdem das Klimahaus, für dessen Besuch mindestens 7 Stunden eingeplant werden sollten.

Weitere Infos gibt es auf: www.bremerhaven.de und bei uns.

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